Italien 2008: Essen IV - Fano
Es gibt jede Menge kulinarischer Führer, die versuchen, Licht in das Dickicht der vielen Restaurants und Gasthäuser zu bringen. Viele davon sind in meinen Augen für den alltäglichen Einsatz aber nicht zu gebrauchen, da entweder nur für gut betuchte wirklich nutzbar oder aber mit so beliebigen Beschreibungen und einer häufig fragwürdigen Auswahl. Ein wohltuende Ausnahme stellt mit hoher Zuverlässigkeit der Osterie d'italia dar, in dem absichtlich auf (ab-)gehobene Gastronomie im Sinne von Sternensucherei verzichtet wird. In den Vordergrund gestellt wird hier vielmehr das einfache Gasthaus, die 'normale' Osteria, die Trattoria um die Ecke. Keinesfalls sollte man aber glauben, deswegen schlecht zu essen, ganz im Gegenteil.
Ein typischer Vertreter dieser Gattung ist das Da Maria in Fano. Äußerlich mehr als unscheinbar, wer vermutet schon hinter dieser Fassade ein liebevoll eingerichtetes Lokal, in dem auf hohem Niveau herrliches Essen zubereitet wird.
Als wir hier ankamen war die Enttäuschung anfangs groß, sah es doch dunkel und geschlossen aus. Glücklicherweise drückten wir doch noch gegen die Tür, denn tatsächlich war geöffnet, nur hatten die Betreiber wohl einfach noch nicht mit Gästen gerechnet.
Aber kaum waren wir eingetreten wurden wir auch schon herzlich von der Hausherrin Maria und ihrer Tochter Domenica willkommen geheissen.
Schon beim Betreten hatte Domenica darauf hingewiesen, dass es hier 'nur' Fisch geben würde. Was sie damit tatsächlich meinte wurde uns nach ein paar Vorspeisen erst mit dieser wundervollen Fischkomposition wirklich klar:
Jeder einzelne Fisch wurde uns von ihr benannt und erklärt.
Eigentlich waren wir nach diesen wundervollen Fischen schon mehr als glücklich und eigentlich auch satt, aber als Domenica uns fragte, ob wir noch etwas Fisch in Tomatensauce probieren möchten, wirklich nur ein ganz kleines bisschen, wurden wir doch schwach.
Ok, da es etwas dauern sollte haben wir uns den hübschen Garten angeschaut, genau wie der Rest mit allerlei Buntglasobjekten geschmückt.
Tja, die kleine Probierportion enpuppte sich dann allerdings als etwas größer...
Aber egal, aufgeben gilt nicht und so ein paar Kleinigkeiten gehen immer, die paar Muscheln, Garnelen und Fische..
Und wir hatten ja die ganze Zeit moralische Unterstützung
Einfach ein wunderbares Essen mit unglaublich netten Gastgebern!
Update 09-08-01:
Soweit unsere Schilderung, ein Erlebnis etwas anderer Art gab es für Claudio
Update 10-03-23:
Google StreetView ist in Italien schon weiter als bei uns.